Beim Go-Live von Websites sind viele Punkte zu beachten. Da es am Tag des Launches oft hektisch zugeht, hilft eine Checkliste dabei, keine wichtigen Aufgaben zu vergessen. Nachfolgend finden Sie eine Liste von A bis Z mit einigen Punkten, die auch beim Livegang Ihres Webdesign-Projekts wichtig sein können.
Suchmaschinen nutzen sogenannte Crawler, um die Inhalte von Websites zu durchsuchen und in die Suchergebnisse aufzunehmen. In Testumgebungen werden die Crawler meistens durch entsprechende Einstellungen im CMS oder der Datei robots.txt
ausgesperrt, damit die Test-Website nicht ungewollt in der Google-Suche auftaucht. Das sollte zum Livegang wieder deaktiviert werden, damit Interessenten die neue Website umgehend in Google finden.
Wichtig für die Fehlersuche während der Entwicklung, häufig ein Sicherheitsrisiko im laufenden Betrieb: Der Debug-Modus. Abhängig vom CMS-System deaktivieren Sie diesen vor dem Livegang. Bei einigen Content-Management-Systemen werden die Debug-Logs in öffentlich aufrufbaren Bereichen gespeichert. Auch wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann wachsen die Dateigrößen der Debug-Logs schnell auf einige Gigabyte an und lassen den Webspace allmählich volllaufen.
Falls es sich bei der neuen Website um einen Relaunch einer bestehenden Seite handelt, dann vergleichen Sie vor dem Go-Live unbedingt die Linkstruktur der alten und neuen Website. Idealerweise bleibt die Linkstruktur gleich, sodass alle alten Links nach wie vor zum richtigen Ziel führen. Ist das nicht möglich, dann richten Sie für die wichtigen Seiten 301-Redirects in Ihrem neuen CMS ein. Diese leiten die Besucher und Suchmaschinen auf die neue Seite weiter, falls der aufgerufene Link nicht mehr vorhanden ist.
Bei einigen CMS teilen Umgebungsvariablen dem System mit, ob sich die Website im Testmodus („Testing“, „Development“) oder im Livemodus („Live“, „Production“) befindet. Daraufhin setzt das CMS einige Einstellungen automatisch entsprechend der aktuellen Umgebung. Prüfen Sie am besten, ob Ihr System eine derartige Umgebungsvariable nutzt und passen Sie diese entsprechend an.
Während der Entwicklung einer Website vergehen oft mehrere Wochen und Monate. In der Zwischenzeit erscheinen in der Regel Updates für das zugrunde liegende CMS der Website. Am besten führen Sie anstehende Updates noch vor dem Livegang aus, damit die Website sicherheitstechnisch auf dem aktuellsten Stand ist. Außerdem wird der Update-Prozess nach dem Go-Live komplexer und zeitaufwendiger.
Im CMS ist hinterlegt, unter welcher URL Ihre Website erreichbar ist. Im Zuge des Livegang muss diese URL von der Testing- auf die Live-URL angepasst werden. Wichtig ist, dass man sich bewusst für die URL entscheidet, der entweder www.
vorangestellt ist oder nicht. Bei einem Relaunch googeln Sie die Website am besten, dann sehen Sie anhand der URLs in den Ergebnissen, ob bisher die Variante mit oder ohne www.
in Google gelistet ist. Verwenden Sie weiterhin diese Variante. Leiten Sie die andere Option automatisch an Ihren Favoriten weiter, damit die Inhalte später nicht doppelt in Google gelistet werden.
Im Quellcode dürfen keine Verlinkungen auf die Testumgebung mehr vorhanden sein. Das sehen Sie beispielsweise in den Entwickler-Tools Ihres Browsers im Reiter Sources
. Hier darf Ihre Entwicklungs-Domain nicht gelistet sein.
Testumgebungen sind mit einem CMS-eigenen Passwortschutz oder einer .htaccess im Webspace vor unbefugten Aufrufen geschützt. Diesen Schutz entfernen Sie im Zuge des Go-Lives, damit Ihre Besucher das Frontend aufrufen können. Achtung: Auch das CMS nutzt .htaccess-Dateien, diese dürfen nicht ohne Weiteres gelöscht werden, damit die Website noch ordnungsgemäß funktioniert.
Ist auf der Live-Domain ein gültiges SSL-Zertifikat hinterlegt? Ansonsten schiebt der Browser Ihres Besuchers Ihrer Website eine Warnmeldung über fehlende Sicherheit vor.
Wenn Sie die Besucher während des Livegangs auf eine Wartungsseite weitergeleitet haben oder über das CMS einen Wartungsmodus aktiviert haben, dann ist es jetzt an der Zeit, diesen zu deaktivieren. Das wird insbesondere leicht vergessen, wenn man selbst auf einer Whitelist ist und den Wartungsmodus nicht angezeigt bekommt.
In Testumgebungen ist der Cache oft nicht aktiv, damit Änderungen an Code und Backend im Frontend sofort ersichtlich sind. Im Live-Betrieb ist ein aktiver Cache wichtig, damit die Ladezeit der Website niedrig bleibt.
Cronjobs, also wiederkehrende Aufgaben, sind normalerweise an den Webspace gebunden, in dem die Website liegt. Ziehen Sie die Website beim Launch in einen anderen Webspace um, dann prüfen Sie, ob alle notwendigen Cronjobs vorhanden sind. Normalerweise finden Sie die Cronjobs in der Verwaltungsoberfläche Ihres Webspaces.
Geht eine komplett neue Website online, dann kann es Sinn ergeben, in der Google Search Console die Indexierung der Website zu beantragen. Zwar passiert das nach einiger Zeit auch automatisch, allerdings kann der Prozess durch eine manuelle Beantragung deutlich beschleunigt werden.
Wenn Sie die Website für einen Kunden betreuen, dann sollten Sie einen Update-Plan vereinbaren. So bleibt die Website langfristig sicher und aktuell. Und beide Seiten wissen Bescheid, wer für die laufenden Aktualisierungen verantwortlich ist. Vereinbaren Sie am besten einen Prozess, was Kommunikation, Durchführung, Testing und Dokumentation von Updates betrifft.